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Workshopreihe 2019: (Welt-)Beziehungen herrschaftsfrei leben

Ein kreatives Workshopformat, das Theorie und Praxis, Akademie und Aktivismus verknüpft, Wissen erlebbar macht und die Möglichkeit egalitärer und relationaler (Welt-)Beziehungen erforscht, erdenkt und erfühlt.

Weltbeziehungen herrschaftsfrei leben

 

Im Rahmen der Workshopreihe „(Welt-)Beziehungen herrschaftsfrei leben“ finden in der Vorlesungszeit 2019 einmal im Monat Samstags-Workshops statt. Mit einem kreativen Workshopformat verknüpfen wir Theorie und Praxis, Akademie und Aktivismus, und machen Wissen praktisch erlebbar. In den thematisch vielfältigen Workshops nähern wir uns, aus unterschiedlichen Blickwinkeln, Themen und Fragen rund um herrschaftsfreie Beziehungen.

Wir setzen uns vor allem mit Fragen dazu auseinander, wie wir mit anderen und zur Welt in Beziehung treten und wie wir diese Beziehungen egalitär und relational denken und leben können. Dabei geht es sowohl um Liebes- oder familiäre Beziehungen und Freund*innenschaften, wie auch um  gesellschaftliche Verhältnisse oder die Beziehung zum eigenen Körper, zur natürlichen Umwelt und nicht-menschlichen Lebewesen.

Schwerpunkthaft behandeln die Workshops folgende Themen: Wie werden Geschlecht, Race, Klasse, Herkunft, (Nicht-)Behinderung oder Alter für unsere Beziehung zur Welt relevant gemacht? Wie schaffen diese Identitätskategorien Lebensrealitäten und damit Grundlagen dafür, wie wir unser In-der-Welt-sein erleben? Wie prägen gesellschaftlich normierte Lebensweisen und politische Strukturen unsere Arten Beziehungen zu unserer sozialen und natürlichen Um-/Welt aufzubauen? Inwiefern (re-)produzieren wir Macht- und Herrschaftsdynamiken selbst bzw. gerade in unseren engsten zwischenmenschlichen Beziehungen? Wie können wir langfristige und für alle (nicht-)menschlichen Beteiligten zuträgliche Beziehungen aufbauen? Und wie können wir die Gleichwertigkeit von Diversitäten leben?       

Die Workshopreihe wird von Studierenden der Uni Freiburg organisiert, vom Zentrum für Anthropologie und Gender Studies unterstützt und vom SVB (Studierendenvorschlagsbudget) gefördert. Mit diesem Projekt möchten wir interdisziplinäre Lerngemeinschaften und hierarchiearme Lernräume schaffen und zum Abbau von Diskriminierungs- und Herrschaftsverhältnissen beitragen. Es gibt keine Teilnahmebeschränkungen, alle sind herzlich willkommen.

 

Bitte meldet euch für die Workshops bis drei Tage im Vorhinein an unter:

(Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.) Alle Workshops sind offen für alle Geschlechter!

 

19.01.2019: Check your privilege! – Eine herrschaftskritische und intersektionale Reflexion eigener Beziehungsmuster und sozialer Positionierungen 

 

Im Auftaktworkshop der Reihe "Herrschaftsfreie (Welt-)Beziehungen" werden wir uns in interaktiven Methoden mit gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsbeziehungen und unseren (persönlichen) Verwobenheiten in diesen beschäftigen.

 

Im ersten Teil wird es darum gehen ein tieferes Verständnis von Funktionsweisen von Diskriminierungen (auf individueller, struktureller und institutioneller Ebene) und damit einhergehenden Privilegierungen zu erarbeiten und die Frage zu diskutieren, was Herrschaftsfreiheit überhaupt bedeuten könnte. Nach kurzer (theoretischer) Annäherung an die Begriffe Macht und Herrschaft, werden wir uns mit unseren eigenen gesellschaftlichen Positioniertheit(en) aus intersektionaler Perspektive auseinandersetzen.

 

Im zweiten Teil wird es dann um unsere privaten Beziehungen gehen, die gar nicht so privat und zufällig sind, wie es manchmal den Eindruck macht. Was haben unsere Liebes- und Freundschaftsbeziehungen mit Privilegien zu tun? Inwiefern zeigen sich Macht- und Herrschaftsstrukturen (auch hier) im Seminarraum? Und wie reproduzieren sich diskriminierende Gesellschaftsstrukturen in unseren alltäglichen Interaktionen?

 

Dieser Workshop wird von Mona Kraus und Inga Rolf begleitet.

 

02.02.2019: Flucht und Vorurteil: meiner Verstrickung in globale Machtverhältnisse auf der Spur

 

Und wieder ist die Schublade zu. Vorurteile, Diskriminierung und Machtbeziehungen sind allgegenwärtig, insbesondere auch im Kontext von Flucht und Migration. Auf verschiedene Art und Weise bin auch ich Teil davon. Diese Machtstrukturen gibt es schon lange und wir möchten sie benennen, greifbarer machen und trotzdem nicht durch ihre Wucht erlahmen.

 

Deshalb werden wir diesen Machtbeziehungen im Workshop auf die Spur gehen und stellen Fragen wie: Wie sehen die globalen Machtverhältnisse aus? Warum fliehen Menschen und was haben wir hier vor Ort damit zu tun? Wie lässt sich Flucht und Migration in diese globalen Strukturen einbetten? Welches sind die Schubladen, in die ich Menschen stecke? Wie ist meine eigene Haltung und Positionierung bezüglich des (globalen) Machtgefüges? Und ganz wichtig: was muss sich konkret verändern?

 

Wir beginnen mit einem Blick auf die aktuelle globale Lage im Bereich Flucht und wenden uns dann Fluchtursachen sowie der Einbettung von Flucht und Migration in globale Machtstrukturen, insbesondere Kolonialismus, zu. Im zweiten Teil des Workshops lenken wir unseren Fokus auf die Machtverhältnisse hier vor Ort in Deutschland und reflektieren unsere eigene Position in diesem Gefüge.

 

Dieser Workshop wird vom Eine Welt Forum Freiburg veranstaltet.

 

27.04.2019: Wie möchte Mann* leben? Eine kritische Reflektion der eigenen Vergeschlechtlichung

 

Zusammen mit euch möchten wir in unserem Workshop unsere eigene Geschlechtlichkeit reflektieren und deren Ursprünge in Sozialisationserfahrungen und -anforderungen verstehen lernen. In einem zweiten Schritt wollen wir männliche* Verhaltensweisen sowohl im Hinblick auf eigene Bedürfnisse, als auch aus einer machtkritischen Perspektive beleuchten. Wir möchten verschiedene Handlungsoptionen erkunden und Alternativen ausprobieren. Zuletzt soll es  auch darum gehen, Zukunftsvisionen für eine geschlechtergerechte Welt zu formulieren und die Möglichkeiten antisexistischer, (pro-)feministischer Praxis auszuloten. 

 

Die inhaltliche Auseinandersetzung geht von unseren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen aus. Uns ist es wichtig, verschiedene methodische Zugänge zu eröffnen -  vom individuellen Blick auf die eigene Biographie, über den Austausch in Kleingruppen bis hin zu theaterpädagogischer Arbeit (Theater der Unterdrückten). Zusammen mit euch möchten wir einen Raum für offenen und aufmerksamen Umgang schaffen, in dem Menschen sich zeigen, aber auch ihre eigenen Grenzen wahrnehmen und benennen können.

 

Wir freuen uns besonders auf eine rege Teilnahme von (cis-)Männern*, prinzipiell gilt aber: Alle interessierten Menschen egal welcher geschlechtlicher Positionierung sind willkommen. Für jede Person kann es interessant sein, den Umgang mit (eigenen) männlichen* Verhaltensweisen zu reflektieren. Zugleich kann die selbstbezügliche Thematisierung von Männlichkeit*en durch Männer* besonders für FLTI* oftmals erschöpfend sein - aus gutem Grund. In unserem Workshop werden wir uns im Spannungsverhältnis zwischer kritischer Reflexion und re-affirmativer Selbsthematisierung bewegen, diese beiden Pole ausloten und versuchen, sie miteinander in Kontakt bringen.

 

(Mit der Schreibweise Mann*/Männlichkeit*en möchten wir darauf hinweisen, dass sich hinter diesen Kategorien eine Vielfalt von Erfahrungswelten bzw. Männlichkeitsentwürfen verbirgt)

 

Dieser Workshop findet zusammen mit Chris Raible und Robert Wunsch statt

 

25.05.2019: Die Sichtbarmachung der Vulva*: Eine sex-positive Annäherung an Körper, Scham und Verletzlichkeit

 

In diesem Workshop wird die Beziehung zu unserem eigenen Körper im Vordergrund stehen. Gemeinsam wollen wir erforschen, inwiefern wir gesellschaftliche Normen und Tabus verinnerlicht und verkörpert haben; wie Schamgefühle über unsere Körper und unsere A_Sexualitäten* unser Handeln beeinflussen können; und welche Wege wir gehen, um unsere Un-/Lust und Verletzlichkeit frei leben zu können. 

 

Der Ausgangspunkt für unsere Auseinandersetzung ist die Ansicht, dass Macht- und Herrschaftsverhältnisse sich auf den kleinsten Winkel unseres Lebens auswirken, sogar bzw. insbesondere auf unsere A_Sexualitäten*. Hier zeigt sich besonders deutlich, wie sehr Individuum und Gesellschaft miteinander verknüpft sind und wie stark (vermeintlich) Privates und Politisches verschmelzen. In diesem Sinne geht es uns bei diesem Workshop nicht nur um das theoretische Erfassen von Herrschaftsverhältnissen, sondern auch um das praktische Er-/fühlen in unseren Körpern. Denn die Fesseln der Scham und gesellschaftlicher Tabus sind nichts, was wir nur mit unserem Intellekt bezwingen können.

 

Vulven* und Vulva-ähnliche Geschlechtsorgane unterliegen in westlichen Gesellschaften repressiven Normen und Schönheitsidealen und werden entweder tabuisiert und beschämt oder auf bizarre Weise pornografisiert. Realitätsgetreue Abbildungen von Vulven* und Klitorisschwellkörpern schaffen es z.T. noch nicht einmal in den Aufklärungsunterricht oder in Biologiebücher. Diese Unsichtbarmachung von Vulven* und Vulva-ähnlichen Geschlechtsorganen sowie die damit einhergehenden Normierungs- und Schamisierungsprozesse wollen wir kritisch hinterfragen: 

 

Inwiefern sind Normen und Schönheitsideale bezüglich Vulven* entstanden und historisch geworden? Was bedeutet Verkörperung in diesem Kontext? Wie haben Macht- und Herrschaftsverhältnisse zu der Unsichtbarmachung von Vulven* und Vulva-ähnlichen Geschlechtsorganen beigetragen? Wie wirkt sich die (Un-)Wissen(-heit) (z.B. über Anatomie und Physiologie) auf unser Verhältnis zu unserem Körper und unseren Geschlechtsorganen aus? Welche Sprache/Nicht-Sprache/ oder Sprachlosigkeit haben wir erlernt, um über unsere Sexualitäten* zu sprechen bzw. zu schweigen? Wie können wir eine liebevolle Haltung unseren Körpern gegenüber entwickeln – frei von Ansprüchen und Erwartungen darüber wie wir sein sollten?

 

Kurz gesagt: Mit diesem Workshop wollen wir u.a. zu einem persönlichen Austausch einladen (alles kann, nichts muss!) und auf eine verletzliche und/oder lustvolle Weise sex-education praktizieren, um die Lücken unseres Sexualkundeunterrichts von damals zu schließen. Das Wissen, das Sprechen und der Austausch über A_Sexualitäten*, Vulven* und Vulva-ähnliche Geschlechtsorgane, das Fühlen und Reinspüren, das Weinen und Lachen mit ihnen, ist für uns ein politischer Akt der Selbst- und Kollektivermächtigung. 

 

Mit dem Sternchen hinter dem Wort Vulva* möchten wir darauf hinweisen, dass wir dieses Wort als Sammelbegriff für unterschiedlich aussehende Genitalien, vielfältige Identitäten und verschiedene Erfahrungswelten verstehen.

 

Dieser Workshop wird von Lynn Josefine und Stella Rutkat vom aufbegehren! Kollektiv begleitet, weitere Infos zum Kollektiv findet ihr unter: https://www.aufbegehren.org/

 

29.06.2019: Freundschaftszentrierte Lebensweisen umsetzen - heteronormative Hindernisse und Handlungsstrategien

 

Bitte beachtet: Dieser Workshop ist in zwei thematische Teile geteilt, wobei Teil zwei sich inhaltlich am ersten Teil orientiert. Die beiden Teile werden von zwei verschiedenen Personen angeboten. Eure Anmeldung gilt trotzdem automatisch für beide Teile, da diese auf einander aufbauen.

 

Teil I: Freundschaftszentrierte Lebensweisen umsetzen - heteronormative Hindernisse und Handlungsstrategien
Im Zentrum dieses Workshops stehen Beziehungskonzepte und -praxen freundschaftszentrierter Lebensweisen, bei ihrer Umsetzung hinderliche gesellschaftliche Bedingungen sowie vielfältige Handlungsstrategien im Umgang damit. Dabei wechseln sich theoretische Inputs und praktische Reflexionsübungen zu eigenen Freundschaftskonzepten und -praxen ab. Gegenstand der theoretischen Inputs sind Ergebnisse aus meiner aktuellen Forschung, in der die Beziehungsvorstellungen und -praxen freundschaftszentriert lebender Menschen in ganz Deutschland untersucht wurden. Als freundschaftszentrierte Lebensweise bezeichne ich Lebensentwürfe und Alltagspraxen von Menschen, die bewusst ihre Freundschaftsbeziehungen in das Zentrum ihres Beziehungsgefüges stellen, anstatt einer romantischen Liebesbeziehung oder der Kleinfamilie, und ihre Lebensgestaltung und -planung auch langfristig nach diesen Freundschaften ausrichten. 

 

Doreen Kruppa veranstaltet diesen Workshop. Sie ist Diplom-Psychologin/Sozialwissenschaftlerin, promoviert an der Humboldt-Universität zu Berlin bei Prof. Dr. Christine Wimbauer zum Thema "Freundschaftszentrierte Lebensweisen - zwischen gesellschaftlicher Pluralisierung und Heteronormativität". Sie forscht und lehrt seit 2006 zu sozialer Ungleichheit, Geschlechterverhältnissen und vielfältigen Lebensweisen aus intersektional-queer-feministischer Perspektive. Mehr Infos zu ihrer Dissertation findet ihr hier und eine Verlinkung zu ihrem Blog hier.

 

Teil II: Co-Elternschaft
Der zweite Teil des Tages wird von Alicia Schlender geleitet und richtet seinen Fokus auf eine Familienform, die außerhalb der heterosexuellen Kleinfamilie entsteht: Co-Elternschaften. Co-Elternschaft wird auch mit freund*innenschaftsbasierter (Mehr-)Elternschaft übersetzt und bezieht sich auf Menschen, die sich unabhängig von einer Liebesbeziehung bewusst dazu entscheiden, gemeinsam Eltern zu werden. Das kann eine heterosexuelle Frau* sein, die sich mit ihrem besten Freund zusammentut, um eine Familie zu gründen. Das können auch zwei homosexuelle Paare sein, die sich für ein gemeinsames Kind zusammentun. Oder eine Wohngemeinschaft, die sich für die langfristige, verbindliche gemeinsame Sorge für ein Kind entscheidet. Hier sind den Möglichkeiten und auch der Anzahl der Eltern erstmal keine Grenzen gesetzt. Was bedeutet das im Familien-Alltag? Welche rechtlichen und alltäglichen Hindernissen können sich auftun? Und welche Vorteile können entstehen, wenn Elternschaft freund*innenschaftsbasiert stattfindet und die romantische Liebesbeziehung nicht im Zentrum von Aushandlungen rund um Sorgearbeit steht?
Die Referentin hat ihre Masteratbeit zu diesem Thema geschrieben und dabei die Frage erforscht, inwiefern freund*innenschaftsbasierte (Mehr-)Elternschaft das Potential aufweist Haus- und Sorgearbeit gleichberechtigter auszuhandeln und zu leben. Der Workshop wird aus einem theoretischen Input und praktischem Austausch bestehen.

 

20.07.2019: Herrschaftsfreie Beziehungen zur Um-/Welt: Tiefenökologische und ökofeministische Annäherungen

 

Im Workshop "Herrschaftsfreie Beziehungen zur Um-/Welt" nähern wir uns emotional, sozial, aktivistisch und akademisch uns als "Menschen" und unserer Beziehung zur "natürlichen" Umwelt. Wir verstehen "Natur" als immer schon gesellschaftlich geprägte Naturverhältnisse und die "Menschen" als gemeinsam mit der Umwelt Werdende. Dabei denken-fühlen wir vom jetzigen Zustand der Welt aus, das heißt, angesichts massiver ökologischer Degradation im Zeitalter eines highspeed Kapitalismus, in welchem Herrschaftsverhältnisse strukturell und intersektional verwoben sind.

 

Im Workshop sind wir unseren biographischen, emotionalen und gesellschaftlichen Verwicklungen mit unserer Um-/Welt auf der Spur und fragen uns "wer wir im Stande wären zu werden" und wer dieses menschliche "wir" eigentlich ist. Wie wollen und können wir in diesem Zeitalter persönlich und kollektiv handlungsfähig werden?

 

Konzeptuell verweben wir theoretische Inputs, persönliche Bezüge und praktische Übungen über den Workshop hinweg. In den persönlichen Teilen des Workshops orientieren wir uns an Methoden der Tiefenökologie von Joanna Macy. In den theoretischen Teilen erforschen wir Konzepte des Selbsts in der ökofeministischen Tradition (wie z.B. von Val Plumwood) und deren neueren Anläufe der post-humanistischen Feministinnen wie von Donna Haraway oder Rosi Braidotti.

 

Der Workshop soll in einem naturnahen Raum um Freiburg zusammen mit Marie Hägele und Stella Rutkat stattfinden. Der genaue Ort wird bei der Anmeldung bekannt gegeben.

 

26.10.2019: Feministische Familienkritiken: Mutterschaft*, vergeschlechtliche Ungleichheiten und die Kleinfamilie

 

Familie und die Sorge für- und umeinander betrifft uns alle. Um so erstaunlicher ist es, wie wenig die Kleinfamilie und die klar verteilten Mutter- und Vaterrollen* im Alltag kritisch hinterfragt werden. Obwohl Familienformen sich zunehmend wandeln, bleiben vergeschlechtliche Ungleichheiten im familiären Alltag bestehen und gesellschaftliche Normvorstellungen vorallem gegenüber Müttern* zeigen sich erstaunlich resistent. Es sind immer noch in der großen Mehrzahl Frauen, die mit den Kindern zuhause bleiben und später in Teilzeit arbeiten; es sind immer noch Frauen, die den Bärenanteil der Sorgearbeit leisten.  Wie könnte das aussehen, Familie feministisch zu denken? 

Wir wollen an diesem Tag zum einen die vergeschlechtliche Ungleichheit kritisch betrachten und hinterfragen. Welche Rolle spielt die Kleinfamilie eigentlich darin, Ungleichheit immer wieder zu neu herzustellen?  Was steht einer gelebten Gleichberechtigung in der Familie entgegen? Und weil die Kleinfamilie in ihrem Alleinstellungsmerkmal einfach auch mal herausgefordert werden muss, wollen wir auch nach konkreten Alternativen fragen: Wir kann Elternsein feministisch und gleichberechtigt gelebt werden? Haben Lebensentwürfe fernab der Kleinfamilie das Potential, Elternschaft gleichberechtigter zu gestalten?

Wir wollen in dem Workshop diese familiären und mütterlichen* Realitäten diskutieren und die Konstrukte darin aufdecken. Wir wollen unsere Perspektiven auf mögliche mütterliche* und familiäre Lebens-, und Gefühlsentwürfe erweitern. Und wir wollen über widerständige und feministische Alternativen sprechen.

Dieser Workshop wird von Alicia Schlender begleitet.

 

23.11.2019: Angewandtes gutes Leben?! – Intentionale Gemeinschaft als Lernfeld für Weltbeziehungen

 

In diesem Workshop wollen wir, zwei Vertreter*innen der Gemeinschaftsinitiative "Akademie für angewandtes gutes Leben", unsere Erfahrungen und unseren Forschungsstand teilen, welchen Beitrag Gemeinschaftsleben zu einer herrschaftsfreieren Gestaltung unserer Weltbeziehung leisten kann.
Wie kann ein Raum gestaltet werden, in dem alle mächtig sind? Was bedeutet "kollektive Führung" oder "die Weisheit der Gruppe nutzen"? Wie können wir durch Gemeinschaft unsere politische Wirksamkeit erhöhen? Was brauche ich, um meine Empathie zu spüren? Welche Strukturen helfen mir, meine Potentiale für ein gutes Leben für alle zu entfalten?

Wir nähern uns diesen Fragen sowohl mit körperlichen, erfahrungsbasierten Methoden, sowie über intellektuelle und aktionsorientierte Herangehensweisen.

 

Infos über die Akademie für ein angewandtes gutes Leben findet ihr hier.

 

14.12.2019: Weltbeziehungen gemeinsam gestalten: Utopienslam im Strand Café von 18-21 Uhr

Nach einem Jahr voller spannender Workshops widmen wir die Abschluss-veranstaltung der Workshopreihe "(Welt-)Beziehungen herrschaftsfrei leben" einem interaktiven Abend mit Rückblick, Ausblick und Utopien-Slam zu den Fragen:


Wie wollen wir leben, wer wollen wir werden, durch welche Beziehungen wollen wir existieren?
- Bini Adamczak -


Visioniert, phantasiert, hofft, sehnsuchtet, erfühlt, erdenkt und erwartet unsere gemeinsame Zukunft mit uns…


… am 14.12.2019, von 18 – 21 Uhr
im Strandcafé auf dem Grethergelände, Freiburg

Dazu könnt ihr entweder als Teilnehmende kommen oder eine von 5 Slammer*innen sein, die uns in je 10 Minuten ihre Utopie herrschaftsfreier Weltbeziehungen vorslammt, vorstellt, performt, o.ä. Jede*r Vortragende wird mit 50€ belohnt, es wird kein Applaus-Barometer oder eine Jury-Bewertung der Auftritte geben. Damit wir eine inhaltliche Auswahl treffen können, sende uns bitte deinen Text(-Entwurf) bis zum Montag, den 01.12.2019 an: weltbeziehungen@posteo.de 


Weitere Infos zum Projekt bei https://www.facebook.com/events/573406146440389/

 

 

Alle Workshopbeschreibungen und Infos gibt es auch bei:


https://www.facebook.com/weltbeziehungen/

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